Was bewegt die Jugend in Kaufering und vor allem: wie kommt man mit ihr ins Gespräch?
Diese Frage beschäftigte die UBV bei ihrem monatlichen Stammtisch mit Bürger-Dialog.

In Anwesenheit etlicher Jungbürger gab zunächst Hannes Fremgen, Jugendreferent der evangelischen Paulusgemeinde, Einblicke in die kirchliche Jugendarbeit. Er hob hervor, dass vor allem echte Wertschätzung und Teilhabe der Schlüssel zu den Jugendlichen sei. „Wir müssen durch Taten zeigen, dass uns die Jugendlichen etwas wert sind“. So habe man etwa bei der Ausstattung des Jugendraumes (Insider kennen ihn als Teestube) nicht auf ausrangierte Möbel zurückgegriffen, sondern in eine neue und ansprechende Ausstattung investiert. Der Zuspruch von wöchentlich 70 – 80 Jugendlichen unterschiedlicher Konfession gibt dem bayernweit beachteten und von Diakon Alfred Mayer entwickelten Konzept zur Jugendarbeit recht. Es fußt auf 7 Säulen. Darin enthalten sind neben dem Jugendtreff mit moderierten Themenabenden auch gemeinsame Wochenendtrips bis hin zu 14 tägige Urlaubsreisen. Dass Fremgen mit dem Stichwort Wertschätzung den Nagel auf den Kopf getroffen hatte, bestätigte auch Simon Frohnwieser. „Das haben wir in letzter Zeit vermisst“ sagte der 1. Vorsitzender des sechsköpfigen Kauferinger Jugendbeirates. Während der Amtszeit der ehemaligen 1. Bürgermeisterin sei es leider nur zu einem gemeinsamen Treffen gekommen. Auch die Tatsache, dass seit Mai die Neuwahlen des Jugendbeirats fällig sind, spiegelt aus seiner Sicht die zuletzt fehlende Integration und Wertschätzung gegenüber dem Gremium wider. Dennoch, so führte Frohnwieser weiter aus, blicke der Jugendbeirat zuversichtlich auf die kommende Zusammenarbeit mit dem neuen 1. Bürgermeister. Sehr gefreut habe man sich, so die Rückmeldung aus der Jugend, dass im Sommer die Beachvolleyballplätze und der Hartplatz vom MGR für die Allgemeinheit freigegeben worden seien. Als Anliegen formulierte Frohnwieser den Fortbestand des Volksfestes. Nur professioneller und jugendgerechter sollte es sein. Als weitere Wünsche an die Gemeinde nannte er die Ballfangnetze über den Soccerplätzen. Diese sollten unbedingt neu verzurrt werden ggf. sei auch ein Austausch nötig – und ein WLAN Zugang im Jugendhaus wäre wünschenswert. Fremgen und Frohnwieser unterstrichen auch die Bedeutung der richtigen Kommunikationskanäle zu den Jugendlichen. Diese schauten in kein Mitteilungsblatt und seien auch sonst “analog“ kaum erreichbar. Beim Dialog mit Jugendlichen führe kein Weg an professionell gemanagtem Social Media vorbei. Sascha Kenzler 1. Vorsitzender der UBV bedankte sich bei beiden Referenten für die offenen Worte und Anregungen. Er versprach, sich zusammen mit seinen MGR-Kollegen für die Anliegen des Jugendbeirates einzusetzen. Dieses Vertretergremium genauso wie Seniorenbeirat, Behindertenvertretung und Klimaschutzbeirat müssten unbedingt aktiver gehört und vom Markt eingebunden werden. Dies steht und fällt auch mit dem 1. Bürgermeister, so Kenzler weiter, und da habe er mit dem neuen Chef im Rathaus ein gutes Gefühl.

Bild und Text Sascha Kenzler, 1. Vorsitzender der UBV Kaufering